Kirschen

Schon im April und Mai verzaubern uns blühende Kirschbäume mit ihrem Anblick und signalisieren die nahende Sommerzeit. Ist der Sommer dann in Deutschland angekommen, schlägt die Zeit der Kirsche, einem Lieblingsobst der Deutschen. Der Verzehr im Jahr 2013 lag bei 2,1 kg Kirschen pro Kopf – für ein Saisonobst ein guter Wert.

Kirschsaison von Juni bis August

Die Saison für Kirschen beginnt üblicherweise Anfang Juni und endet in der Regel Mitte August. Jedoch ist der Beginn der Kirschernte regional sehr vom jeweiligen Klima abhängig, sprich die Ernte kann auch mal früher oder eben später starten. So hat in diesem Jahr, dank hervorragendem Frühling, die Kirschsaison in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gut zwei Wochen früher begonnen im Vergleich zu 2013. Südlich von Hamburg, in der Region „Altes Land“, dem größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet im Norden Europas, startet die Ernte ebenfalls noch 10 Tage früher als in den vergangenen Jahren. Weitere Anbaugebiete finden sich in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Bayern.
Über die gesamte Kirschsaison hinweg erreichen die vielen verschiedenen Kirschsorten zu unterschiedlichen Zeiten ihre Hauptreife/Haupterntezeit, in der die Ernte am Ertragreichsten ist und die Früchte das maximal mögliche Fruchtfleisch ausgebildet haben. Anstatt also die Ernte mit der jeweiligen Kalenderwoche zu umschreiben z.B. „KW 30, KW 31“ bezeichnet man die wenigen Wochen der Ernte als Kirschwochen mit dem jeweiligen Zusatz der Sorte, die ihre Erntereife erreicht. So wird aus „KW 30 – Nalina“ ganz einfach „Kirschwoche: Nalina“

Wer sich für eine bestimmte Sorte von Kirschen interessiert, weil diese subjektiv am geschmackvollsten ist, dem ist die komplette Übersicht zu den Kirschwochen ans Herz gelegt.

Erntezeit von Frühkirschen und Spätkirschen

Die Ernte startet mit den frühen Sorten der Süßkirsche z.B. Earlise, Burlat sowie Naprumi, die man bei regional ansässigen Obstbauern oder im lokalen Supermarkt erhält.
Ende Juni startet in der Regel die Erntezeit für die sogenannten „Knubber“. Dazu gehören u.a. Sorten wie Regina, Octavia und Karina. Es ist übergeordneter Begriff der Kirschsorten umschreibt, deren Fruchtfleisch fester und knackiger ist als jenes der frühen Sorten. Dementsprechend und wenig überraschend erhält man die dicksten und saftigsten Kirschen zum Ende der Saison.

Unterschied zwischen Süßkirsche und Sauerkirsche

Erwähnt sei noch das bei Süßkirschen zwischen Herzkirchen und Knorpelkirschen unterschieden wird. Während bei Sauerkirschen eine Differenzierung zwischen Amarellen und Weichseln besteht. Näheres dazu gibt es in diesem umfassenden Kirsch-Ratgeber.

Herkunft und Aufbau der Kirsche

Die Kirschfrucht ist alt, sehr alt. Nachweislich hat der römische Feldherr Lucius 62 v. Chr. die ersten Süßkirschsetzlinge von einem seiner Feldzüge mit nach Rom gebracht.

Kirschen als Frucht an sich ist ein Steinobst. Charakteristisch für diese Art Frucht ist ihr Aufbau. So ist das Innere der Frucht, der „Stein“, verholzt, hart und schützt den Samen für die Fortpflanzung. Um den Stein herum bildet sich das saftige und zum Verzehr geeignete Fruchtfleisch. Der Stein ist dann auch das Unterscheidungsmerkmal zu Kernfrüchten wie Beeren, Äpfeln oder Birnen, deren Samen sozusagen vom Fruchtfleisch geschützt werden. Steinfrüchte gehören zu den sogenannten Schließfrüchten, sie fallen ab einem gewissen Reifegrad vom Baum und öffnen sich nicht.

Kirschen – Reich an Mineralstoffen und Folsäure

Kirschen haben viele gesundheitsfördernde Eigenschaften, wie unlängst die Apotheken-Umschau festgestellt hat. Sie enthalten neben viel Vitamin C, auch reichlich andere Mineralstoffe z.B. Magnesium, Kalzium, Eisen und Kalium. Spurenelemente wie Zink sind ebenfalls enthalten und Farbstoff, der für die rötliche Färbung verantwortlich ist, steht in dem Ruf hemmend auf Entzündungen einzuwirken. Die Vitamine B1, B2 und B6 runden den gesundheitlichen Verzehraspekt von Kirschen ab.

Kirschen in der Schwangerschaft

Eingangs bereits erwähnt, enthalten Kirschen auch Folsäure, die so grundlegend wichtig für eine Schwangerschaft ist, vermindert diese doch signifikant das Risiko von Fehlbildungen bei Ungeborenen im Mutterleib, wie es bei der renommierten Pharmazeutischen-Zeitung nachzulesen ist.

Kirschen in der Küche

Naschkatzen bevorzugen natürlich Süßkirschen. Sauerkirschen enthalten dafür von Natur aus weniger Zucker, haben einen höheren Säuregehalt und eignen sich am besten zum Backen, als herzhafte Beilage zu Fleisch, als Dessert oder zum Einmachen.

Beim Kauf von Kirschen sollten Sie unbedingt auf die Konsistenz und das Aussehen der Früchte achten. Zur Not, wenn auch nicht gerne gesehen, probieren sie vorsichtshalber 1-2 Kirschen um sich ein Bild vom Reifegrad zu machen. Dies ist deswegen so wichtig, weil die Kirsche, nachdem sie geerntet wird, im Gegensatz zu anderen Früchten nicht selbstständig nachreift.

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