Bier selber brauen

0 Kommentare | On : November 19, 2014 | Kategorie : Artikel & Specials, Blog, Infos & Hintergründe, Trends & Lifestyle

Deutschland trägt den Namen ‚Biernation‘. Es ist unser liebstes Getränk und wohl einer der Hauptgründe, weswegen wir uns weltweiter Beliebtheit erfreuen dürfen. Hierzulande wird es nicht nur mit Liebe in Massen hergestellt, sondern auch zur jeder Gelegenheit getrunken. Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 107 Liter pro Jahr stehen wir europaweit gesehen an zweiter Stelle. Die Poleposition belegt Tschechien mit rund 154 Liter pro Person.
Ob Feierabend, Fußball oder in Gesellschaft mit Freunden: Bier gilt als Nationalgetränk und wird viel und gerne konsumiert.

Bier – Das flüssige Gold

Das alkoholhaltige Genussmittel war schon den alten Ägyptern bekannt. Sie ließen halbfertig gebackenes Brot mit Wasser gären und erhielten somit eine Art Bier. In Deutschland wird seit dem 19. Jahrhundert nach Reinheitsgebot gebraut. Bier darf somit keine anderen Zutaten neben Hopfen, Malz, Hefe und Wasser enthalten. Bier, das zum Beispiel mit Limonaden oder anderen Zutaten gemixt wird, darf sich nur Bier-Mischgetränk nennen. Der Bier-Anteil muss dennoch min. 50% einnehmen. Grundsätzlich besitzt deutsches Bier einen Alkoholgehalt, auch Stammwürzegehalt genannt, von durchschnittlich 4,5 bis 6%. Daneben sind noch Starkbiere erhältlich. Deutschlands stärkstes Bier ist das Schorschbock 57 mit einem Alkoholanteil von 57,5%. Das schottische Brewmeister Snake Venom ist das weltweit stärkste Bier mit 67%.

BierflaschenTrotz der gleichen Zusammensetzung gibt es verschiedene Arten von Bier. Sie werden beispielsweise zwischen unter- und obergärigen Biersorten eingeordnet. Der Unterschied liegt dabei bei der verwendeten Hefe. Für obergäriges Bier wird die Pilzkultur Saccharomyces cerevisiae eingesetzt. Bei der Gärung benötigt er wärmere Temperaturen zwischen 15-20°C und wird zum Beispiel für die Herstellung von Weißbier verwendet. Typisch für obergärige Biersorten ist das feine, milde Aroma. Untergäriges Bier wird dagegen mit Saccharomyces carlsbergensis hergestellt. Dieser verlangt kühlere Temperaturen zwischen 4-9°C und wird zum Beispiel für Pils verwendet. Der Geschmack ist deutlich kräftiger und herb.

Die beliebtesten Biersorten in Deutschland sind Weizen, Pils und Kölsch und zu Ehren des Bieres wird am 23. April der ‚Tag des deutschen Bieres‘ zelebriert.

Eigenhändig. Individuell. Naturbelassen.

Ob sich selbst gebrautes Bier lohnt? Natürlich!
So wie bei den meisten Lebensmitteln sind Fertigprodukte aus dem Supermarkt meist günstiger. So auch das beliebte Genussmittel. Bier selber brauen ist im Endeffekt teurer und natürlich auch aufwendig, allerdings spricht das Ergebnis für sich. Ein spannendes Hobby, das aus wenigen Zutaten ein naturbelassenes und qualitativ hochwertiges Getränk zaubert. Ganz nach eigenem Geschmack lässt es sich individualisieren und es eignet sich auch hervorragend als besonderes Geschenk.

Grundsätzlich gibt es keine feste Rezeptur um erfolgreich selbst gebrautes Bier zu erhalten. Faktoren wie die gewünschte Ausbeute, der Alkoholgehalt und der eigene Geschmack hängen damit zusammen. Die Zutaten sind zwar gleichbleibend, doch das Verhältnis kann deutlich variieren. Ein weiterer Punkt ist die gewählte Hefe für ober- oder untergäriges Bier. Diese kann bei einer lokalen Brauerei frisch gekauft werden. Sollte das nicht der Fall sein, so kann auf konservierte Trockenhefe zurückgegriffen werden.
Neben der Hefe sind Malz und Hopfen ebenfalls wichtige Zutaten. Braumalz entsteht aus geschroteter Sommergerste. Je nachdem bei welcher Temperatur die Braugerste gedarrt wurde, entstehen unterschiedliche Malzarten, die für die verschiedenen Biersorten wie Pils oder Malzbier verwendet werden.

Die wichtigsten Grundschritte

Die folgenden Grundschritte erzielen eine ungefähre Masse von 20 Liter Bier. Natürlich kann man Bier auch mit einem vorgefertigten Brauset brauen.

Weiterlesen

  • 20 Liter Wasser in einem Einmachtopf auf 65°C erhitzen
  • 4 kg geschrotetes Malz unter ständigem Rühren hinzugeben
  • Nach 15 Min. die Temperatur auf 71°C erhöhen und weitere 15 Min. rühren. Nicht am Topfboden anbrennen lassen
  • Jodtest: 1 EL der Mischung auf einen hellen Teller geben und mit ein paar Tropfen Jod mischen.
    Färbung Blau= Mischung benötigt entweder noch Zeit oder die Enzyme wurden zerstört
    Färbung Rot= erfolgreiches Ergebnis
  • Temperatur auf 77°C erhöhen. NICHT HÖHER!
  • Maische anschließend mit einem Sieb von den festen Bestandteilen trennen
  • Mit einer Bierspindel die Stammwürze messen
  • Für weitere 60 Min. bei 100°C kochen lassen und währenddessen den Hopfen dazugeben
  • Pils: 30 Gramm Hopfen
    Weizen: 15 Gramm Hopfen
  • Nach 1 Std. eine kleine Menge entnehmen und auf 20°C abkühlen lassen. Mit steriler Bierspindel den Stammwürzgehalt messen
  • Je nach gewünschter Biersorte den Sud auf die optimale Temperatur für die jeweilige Hefe (oder- oder untergärig) bringen
  • Die komplette Flüssigkeit so lange gären lassen, bis die Spindel 4% der gewünschten Stammwürze anzeigt
  • In sterile Flaschen füllen, aber nicht zu voll. Bei Zimmertemperatur 2 Wochen stehen lassen und anschließend in den Kühlschrank stellen


So erhält man in nur 2 Wochen 20 Liter eigenhändig gebrautes Bier. Es eignet sich als schönes, individuelles Geschenk und ist nicht nur für Bierliebhaber ein interessantes Hobby.

Mit Bier lassen sich auch leckere Rezepte kreieren, mit denen Sie Ihre Gäste im Handumdrehen verzaubern. Wie wäre es zum Beispiel mit einer deftigen Biersuppe, einer Sabayone aus Altbier oder einer würzigen Biermarinade für Fleischgerichte? Einer langen Liste an Rezepten mit Bier ist keine Grenze gesetzt. Durchstöbern Sie einfach unsere Rezeptideen und vielleicht finden Sie das ein oder andere Gericht für einen kulinarischen Abend.

Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Gelingen und einen guten Appetit!

Inhalte teilen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert