Superfood & regionale Alternativen

0 Kommentare | On : Januar 24, 2019 | Kategorie : Blog

Superfood, die exotischen Früchte und regionale Alternativen

Superfood ist in aller Munde. Ob Avocado, Chiasamen, Quinoa, Goji- oder Açai-Beeren – Die Marketingstrategie um das berühmt-berüchtigte Superfood geht auf. Sie alle sind zu einem festen Bestandteil unserer heimischen Supermarktregale geworden. Dabei können die exotischen Lebensmittel einfach durch regionales, heimisches Superfood ersetzt werden.

Inhalt

  1. Superfood – Eine Reise um die Welt
  2. Der Mythos um Superfood-Trendprodukte: Es muss nicht immer exotisch sein!
  3. Regionales Superfood – Die umweltfreundliche Alternative
  4. Chia-Samen – Superfood Alternative Leinsamen
  5. Quinoa-Samen – Superfood Alternative Hirse & Hafer
  6. Goji-Beeren – Alternative Heidelbeere, Himbeere & schwarze Johannisbeere
  7. Matcha-Pulver – Superfood Alternative regionale Teesorten
  8. Açai-Beeren – Superfood Alternative Heidelbeere & Sauerkirsche

Die Lebensmittelindustrie propagiert seit geraumer Zeit exotisches Superfood. Eine einheitliche Definition ist umstritten. Viel eher handelt es sich um einen hippen Marketing-Begriff. Angeblich sollen Superfoods gesundheitsfördernd sein und die Inhaltsstoffe der Lebensmittel haben eine heilende Wirkung auf den Körper. Es heißt an dieser Stelle angeblich, weil diese unpräzise Definition eben nicht oder nur zum Teil auf wissenschaftlichen Befunden beruht.

Superfood – Eine Reise um die Welt

Die nachgesagte Wunderwirkung von Superfood macht sich in Supermärkten sichtlich bemerkbar. Die Regale sind voll mit den exotischen Kassenschlagern. Dabei vergessen viele, dass die hippen, exotischen Lebensmittel einen weiten Weg zurücklegen müssen, bis sie auf unseren Tellern landen. Avocado-Liebhaber seien nun gewarnt: Das Trend-Lebensmittel ist ein wahrer Umweltsünder! Die aufgrund ihres Geschmackes und Nährwertreichtums geliebte Frucht ist aus ökologischer Sicht durchaus fraglich.


Die Avocado ist nicht nur der Star in der Gemüseabteilung und in sozialen Medien. Sie ist vor allem ein Importprodukt. Avocados kommen je nach Jahreszeit aus Mexiko, Chile, Brasilien, Spanien, Peru oder Südafrika. Das Leid an dem Avocado-Boom trägt unsere geliebte Umwelt. Eine Folge ist die (illegale) Abholzung von Wäldern in großem Stil, um mehr Anbaufläche zu generieren. Durch Einsatz von Pestiziden werden unsere Trinkwasser verschmutzt. Das sogenannte „grüne Gold“ lässt den Aspekt des Umweltschutzes vergessen. Auch die Umweltorganisation Greenpeace warnt vor den Folgen. Avocados verbrauchen während des Anbaus Unmengen an Wasser.

Die exotischen Früchte gelangen nur über lange Transportwege in unsere heimischen Supermarktregale. Der Transport mit dem schnellten Transportmittel, dem Flugzeug, hat aufgrund der Co2-Emissionen fatale Folgen für unsere Umwelt. Gleichzeitig hat der Trend um exotische Früchte von Übersee zur Folge, dass sie künstlich haltbar gemacht werden, wie etwa durch den Einsatz von Pestiziden und Gasen – Willkommen Ökobilanz. Das Ökosystem wird durch die Unachtsamkeit der Menschen langfristig zerstört. Daher steht jeder Verbraucher in der Verantwortung, Superfood jeglicher Art, zu hinterfragen. Dies ist der Moment, in dem sich unsere heimischen Produkte als die wahren Stars der Superfood-Küche erweisen.

Der Mythos um Superfood-Trendprodukte: Es muss nicht immer exotisch sein!

Chiasamen, Quinoa, Açai- und Goji-Beeren, Moringa, Matcha und allerlei anderem Superfood wird nachgesagt, dass sie viel mehr Nähr- und Vitalstoffe besitzen als herkömmliche Lebensmittel. Sie sollen das Immunsystem stärken, den Kreislauf anregen, Krebs vorbeugen und die Faltenbildung stoppen. Bestimmte Wirkstoffe sollen unsere Fruchtbarkeit übersprudeln lassen. Es scheint nur noch die Werbung zu fehlen, Superfood könne Krebs auch heilen. Wissenschaftliche Studien, die all die positiven Wirkungen auch beweisen, gibt es nur wenige. Es geht bei der Marketingstrategie nicht um nachweisliche Superkräfte, sondern eher um ein propagiertes Lebensgefühl. Anstelle von „Back to natural foods“ sollte es wohl doch eher „back to business“ heißen.

Regionales Superfood – Die umweltfreundliche Alternative

Exotisches Superfood kommt meist von weit her und in der Regel muss dafür auch tief in die Geldbörse gegriffen werden. Dabei muss Superfood mit super Wirkung nicht erst aus fremden Ländern kommen, um eine heilende Wirkung zu besitzen. Der Blick in den heimischen Gemüse- und Obstanbau zeigt, dass sich Superfood bei uns in Deutschland finden lässt. Das tolle dabei ist, dass heimisches Superfood um ein vielfaches umweltfreundlicher ist als die propagierten exotischen Lebensmittel. Darüber hinaus ist es meist auch vergleichsweise viel günstiger. Und auch in puncto Gesundheit und Nährstoffreichtum können es unsere regionalen Produkte mit den Trend-Produkten aufnehmen. Wir haben einige Superfoods aufgelistet, die ganz einfach durch heimisches Obst und Gemüse ersetzt werden können.

Chia-Samen – Superfood Alternative Leinsamen

Das Wunderkorn Chia kommt ursprünglich aus Südamerika. Hat es den weiten Weg über den Ozean in die Supermärkte geschafft, wird es zu einem stolzen Preis verkauft. Beinahe schwindelerregend wird es, wenn man auf Bio-Produkte zurückgreifen will (ab 10 Euro das Kilo). Im Vergleich hierzu sind Bio-Leinsamen mit etwa 3 Euro pro Kilo ein wahres Schnäppchen. Und nicht nur beim Preis überzeugt unser heimisches Produkt. Leinsamen gelten seit jeher als natürliches Heilmittel. Ebenso wie Chiasamen, enthalten sie viel Calcium und Eiweiß und sich reich an Omega-3-Fettsäuren. Hier kann anstelle der Samen auch auf Leinsamen-Öl zurückgegriffen werden. Darüber hinaus enthalten sie auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren und wirken verdauungsfördernd. Es gibt bereits Studien, die darauf hinweisen, dass Leinsamen im Stande sind, verschiedene Krebsarten vorbeugen.

Quinoa-Samen – Superfood Alternative Hirse & Hafer

Quinoa ist ursprünglich in Südamerika beheimatet. Der PR-Erfolg ist unübersehbar. Quinoa ist überall und zu einem Trend-Getreideersatz aufgestiegen. Ein Pluspunkt des Superfoods ist für viele, dass es glutenfrei ist. Veganer schätzen Quinoa aufgrund des hohen Proteingehalts. Als heimische Alternative punktet vor allem Hirse. Hirse enthält wie Quinoa Eisen, wertvolles Protein und ist auch glutenfrei. Außerdem wirkt sich die vitamin- und mineralstoffreiche Hirse positiv auf unsere Gesundheit aus und stärkt das Immunsystem. Und auch proteinreicher Hafer ist eine tolle Alternative zum umweltunfreundlichen Trend-Produkt. Hier erfahren Sie mehr über die Folgen des weltweiten Quinoa-Booms.

Goji-Beeren – Alternative Heidelbeere, Himbeere & schwarze Johannisbeere

Optisch erinnern Goji-Beeren an die Textur von Rosinen. Sie gelten als magisches Wundermittel aus China, voller Mineralstoffen, Vitamine, Antioxidantien und vieles mehr. Unsere leckeren, heimischen Beeren entlarven den Mythos, wir bräuchten die Goji-Beeren aus dem weit entfernten China. Ein einziger Blick auf die Nährwerte der Johannisbeere zeigt: In ihrer Beschaffenheit sind die Beeren nahezu identisch. Außerdem punktet die Johannisbeere mit ihrem Kaloriengehalt. Denn der ist um ein vielfaches geringer als bei der Goji-Beere.

Matcha-Pulver – Superfood Alternative regionale Teesorten

Matcha ist ein Grüntee in Pulverform und hat seine Wurzeln in Japan. Da der Grüne Tee als besonders edel gilt und zum Superfood-Klassiker aufstieg, ist er auch relativ teuer. Das exotische Teeprodukt soll sich positiv auf Herz-Kreislauf, Blutdruck, Stress und den Stoffwechsel auswirken. All das können unsre herkömmlichen Teesorten auch! Gegen Stress hilft unser leckerer Kamillentee mit seiner beruhigenden Wirkung. Auch der heimische Grüntee wirkt beruhigend auf unsere Psyche. Löwenzahn- und Hagebuttentee wirken sich nachweislich unterstützend auf unsere Verdauung aus und Hagedorn hilf bei hohem Bluthochdruck.

Açai-Beeren – Superfood Alternative Heidelbeere & Sauerkirsche

Açai-Beeren gelten als südamerikanische Wunderbeeren. Insbesondere bei Diäten sollen die Beeren aus dem Amazonasgebiet das Fett wie von selbst zum Schmelzen bringen. Außerdem sind sie reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen. Verkauft wird das Wundermittel in getrockneter Form, als Saft und als Fruchtaufstrich. Die Marketing-Strategie gerade im Bereich der Diät-Produkte geht auf. Die teuren Produkte sind unheimlich beliebt. Dabei gibt es keine wissenschaftlichen Studien an Menschen, die diese Wunderwirkung belegen.



Doch was die Açai-Beere kann, kann unsere heimische Heidelbeere schon lange! Wie viele andere regionale Obst- und Gemüsesorten, sind auch Heidelbeeren reich an Antioxidantien. Das wichtigste Argument ist jedoch: Unsere heimischen Beeren sind frisch. Der Inhaltstoff der Açai-Beere, der bei einer Diät so überaus förderlich sei, ist das sogenannte Anthocyan. Dabei handelt es sich um den Pflanzenfarbstoff, der ebenso wie der Heidelbeere auch der Açai-Beere die dunkle Färbung verleiht. Darunter fallen auch andere violette und dunkle Obst- und Gemüsesorten, wie etwa Holunderbeeren, Sauerkirschen und Rotkohl. Außerdem enthalten Heidelbeeren und Sauerkirschen viele Vitamine und Calcium. Für einen frischen Salat kann aus der Heidelbeere auch wunderbar ein Dressing zubereitet werden.

Hoch lebe unser regionales Superfood!

Die Alternativen zeigen: Es muss nicht exotisch sein! Unsere heimischen Lebensmittel können es locker mit den Trend-Produkten aufnehmen. Und in ihrer Frische gewinne sie allemal. Nicht nur für den privaten Geldbeutel lohnt es sich, auf Alternativen zurückzugreifen. Auch die Umwelt und unser Klima profitieren davon.

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