Biomilch von der Insel Usedom
Insel Usedom. Die Ostseeinsel ist bekannt für ihre vielen Sonnenstunden, weiße Sandstrände und ursprüngliche, unberührte Natur. Die meisten Menschen, die hierher kommen, sind zum Urlaub machen da. Eingeborene Insulaner können sich oftmals nicht vorstellen woanders zu leben, sie wollen nicht weg von ‚ihrer‘ Insel. Aber nicht nur landschaftlich, auch kulinarisch hat die zweitgrößte Insel Deutschlands viel zu bieten. Seit geraumer Zeit haben auch Landwirte das Potenzial der Insel erkannt.
Der Bio-Käser Steffen Schultze kam vor einigen Jahren auf die Ostseeinsel, weil er in seiner Heimat, dem Schwarzwald, keine Bio-Milch zur Käseweiterverarbeitung finden konnte. Auf Usedom, genauer gesagt in Welzin, betreibt er seither seine ‚gläserne Käserei‘, die es möglich macht auch einmal als Laie zu sehen, wie der leckere Käse überhaupt hergestellt wird. Die Biomilch für den Käse kommt auch von der Insel, vom Kückelsberg in Labömitz. Dort stehen die Milchkühe der Familie Jahnel.
Biomilch, wie muss man sich das vorstellen?
Wenn man Biomilch erzeugen möchte, unterliegt man strengen Richtlinien zur Fütterung und Haltung der Tiere. Die Kühe der Familie Jahnel werden nach den Richtlinien des Bioparkverbandes gehalten. Sie leben ganzjährig draußen auf der Weide und ernähren sich somit ausschließlich von frischem Gras. Nur Produkte aus eigenem biologischem Anbau werden zugefüttert, dies sind zusätzlich zum Gras Getreide- und Lupinenschrot und im Winter Heu. Milch ist ein sehr sensibles Lebensmittel, dessen Geschmack stark vom Futter der Tiere, aber auch von der Lagerung der Milch selbst, abhängt. Gerade für die Herstellung von Rohmilchkäse, sowie er bei dem Bio-Käser Steffen Schultze in Welzin erzeugt wird, ist die Fütterung der Milchkühe ausschlaggebend.
Zweimal täglich, morgens und abends, werden die Kühe gemolken. Der Melkstand befindet sich direkt an der Weide, auf der die Tiere leben. Dies macht das Melken nicht nur für die Kühe stressfreier, sondern spart natürlich auch Zeit. Anfangs mussten die Kühe langsam und vorsichtig an den Melkvorgang gewöhnt werden und wurden dafür mit leckerem Getreide- oder Lupinenschrot belohnt. Mittlerweile haben die Tiere das Melken fest in ihren Tagesrhythmus eingebaut und warten häufig schon zu den ‚verabredeten‘ Zeiten vor dem Melkstand – Belohnung in Form von Getreideschrot gibt es natürlich immer noch.
Zu der Kuhherde gehört auch ein Bulle. Denn ohne Kälbchen geben auch Kühe keine Milch. Jeweils im Frühjahr gebären die Kühe. Zunächst wurde versucht, die Kälbchen einfach bei den Mutterkühen zu lassen. Dies sorgte aber für zu viel Stress beim Melken, sodass die Kälber nach der Geburt von den Müttern getrennt und ein paar Wiesen weiter aufgezogen werden – natürlich mit der Milch von den Mutterkühen.
verfasst von Vanessa on 19/04/2012
Ein sehr schöner Beitrag. Ich muss dir zustimmen, für Bio muss man einfach tiefer in den Geldbeutel greifen. Das mache ich jedoch sehr gerne, wenn ich weiß, dass ich dafür einfach bessere Ware erhalte. Nach dem Motto Geiz ist Geil geht es bei mir schon lange nicht mehr.
Gruss an das gekonntgekocht.de Team – Macht weiter so!
verfasst von Steffi on 21/11/2013
Ich bin immer mehr von der typischen Im-Geschäft-gekauft-Qualität erschrocken. Am liebsten kaufe ich direkt vom Bauer, den man kennt. Da weiß man, was man hat. Leider ergibt sich nicht für jeden diese Möglichkeit. LG, Steffi