Quetschmadame

Ist in Norddeutschland ein Reisbrei mit Birnen und Erdbeersaft, obwohl die Birnen dafür gar nicht zerquetscht werden.
Es handelt sich um einen volkstümliche Namen für die französische Birnensorte „Cuisse madame“, die erstmals 1628 beschrieben wurde.
Sie gehört zu den besten Frühbirnen mit glatter, hellgrüner, stellenweise geröteter Schale, mit einem flaschenförmigen Körper und schlanken Hals.
Zu deutsch übersetzt „Frauenschenkel“, das der „gemeine Norddeutsche“ im 18. Jahrhundert, offensichtlich nicht aussprechen konnte oder wollte.
Birnen sind eine ganz typische Zutat in norddeutschen Gerichten und passen sehr gut zu Milchreis.
Reis war im Gegensatz zur Grütze früher kein Alltagsgericht sondern ein Festtagsessen und vergleichsweise sehr teuer. Jahrhunderte lang war keine ehrbare norddeutsche Hochzeit ohne Reisbrei als dritter Gang nach Suppe und Fleisch denkbar.
Je wohlhabender die ausrichtende Familie war, desto dicker war die Schicht aus Zimt und Zucker darauf.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts allerdings wurde der süße Reis an Festtagen dann durch den Pudding alias Mehlbeutel verdrängt.