Hirschhornsalz

Hirschhornsalz ist ein Backtriebmittel und wurde ursprünglich von geraspeltem „Hirschhorn“ mithilfe einer trockenen Destillation gewonnen – hiervon leitet sich auch der Name ab. Heute allerdings enthält Hirschhornsalz keine tierischen Stoffe, denn inzwischen stellt man es nur noch chemisch aus einer Mischung von Ammoniumchlorid, Holzkohle und Calciumcarbonat her, das sich allerdings beim Erhitzen verflüchtigt.
In früheren Zeiten wurde es auch als mildes Riechsalz verwendet. Es ist in Apotheken und Drogerien auch in kleinem Mengen erhältlich.
Hirschhornsalz ist gesundheitsschädlich, sofern man es unmittelbar in natürlkichem Zustand verzehrt, riecht schwach nach Ammoniak und schmeckt ähnlich wie Salmiak. Anders als es beim Backpulver der Fall ist, hat das Hirschhornsalz keine sauren Bestandteile.

Schon vor Jahrhunderten verwendete man Hirschhornsalz als alternatives Backtriebmittel in der Advents– und Weihnachtsbäckerei. Es sorgt dafür, dass auch sehr schwere und kompakte Teige beim Backen schön locker und elastisch werden und kaum in die Höhe gehen.
Es hat eine außergewöhnlich starke Triebkraft, daher sich immer genau an Mengenangaben im jeweiligen Rezept halten.
Diese Eigenschaften sind perfekt für die Weihnachtsbäckerei, speziell für flaches Gebäck, also Gebäckteilchen, die eher in die Breite als in die Höhe gehen sollen, wie: Lebkuchen, Springerle, Printen, Honigkuchen, Pfefferkuchen und Plätzchen. Für eine perfekte Triebwirkung löst man Hirschhornsalz – ähnlich wie Speisestärke – in etwas Wasser, Milch, Sahne oder Eiweiß auf, bevor man es zum Teig gibt.