Argentinisches Rindfleisch

1 Kommentar | On : August 14, 2014 | Kategorie : Blog, Infos & Hintergründe

Klassisch, kultig, rustikal

Würste im Räucherofen
Ob rare, medium oder well done, das Steak ist eines der beliebtesten Fleischgerichte der Deutschen. Dabei ist die Zubereitungsart nebensächlich, Hauptsache es ist saftig und geschmacksintensiv. Zu den bevorzugten Varianten zählt dabei das argentinische Rindfleisch. Jährlich werden mehr als 15.000 Tonnen aus diesem südamerikanischen Land nach Deutschland importiert und verarbeitet.

Doch was genau macht es so besonders und lässt manch einem schon beim Lesen das Wasser im Munde zusammen laufen?

Ein historischer Rückblick – Genuss mit Hintergrund

Das uns bekannte argentinische Rindfleisch erhält man vom Holländisch-Argentinischen Rind. Diese Rasse stammt ursprünglich von seinem Vorfahren dem Schwarzbunten Niederungsrind ab und wurde 1880 unter dem damaligen argentinischen Präsidenten Julio A. Roca aus den Niederlanden importiert . 11.000 Kilometer beträgt damals wie heute die ungefähre Luftlinie von den Niederlanden nach Argentinien. Seinerzeit gab es allerdings, im Gegensatz zu heute, nur eine Transportmöglichkeit: Seefracht.

Früher dauerte der Transportweg daher viele lange Wochen, war jedoch die einzige Alternative. Auch heute wird das Fleisch noch immer, wenn auch bedeutend schneller, über den Seeweg nach Europa verschifft. So kann das Fleisch in den ca. drei Wochen reifen. Innerhalb dieser Zeit sorgen diverse biochemische Prozesse für eine Veränderung des Fleisches.

Die Muskelfasern werden gelockert und die Wasserbindungsfähigkeit steigt. Das Resultat dieser Fleischreifung, ist ein saftiges und zartes Fleisch. Die Rinderzucht in Argentinien gilt besonders für die dort lebenden Gauchos als wichtiges landwirtschaftliches Erzeugnis von hohem wirtschaftlichem Wert. Gauchos waren ursprünglich Landarbeiter auf Wanderschaft. Sie zogen von Viehfarm zu Viehfarm um ihre Arbeitskraft anzubieten und die Gutsherren beauftragten sie oft, verwilderte Rinder in den Weiten der Pampa ausfindig zu machen und einzufangen.

Sie lebten ein nomadenhaftes Leben und konnten jederzeit freiwillig weiterziehen. Im 19. Jahrhundert begann die Blütezeit der Rinderzucht. Der Bestand wuchs und immer mehr Fleisch und Leder wurden ins Ausland exportiert. Mehr Landarbeiter wurden benötigt und es herrschte eine regelrechte Immigrationsflut. Die heutigen Gauchos leben häufig niedergelassen als Viehzüchter. Sie werden oft mit den nordamerikanischen Cowboys verglichen und gelten als Nationalsymbol Argentiniens.

Eine Reise, die ins Fleisch geht

Holländisch-Argentinisches Rind in der Pampa
Holländisch-Argentinisches Rind in der Pampa.

Jeder Deutsche isst, laut dem Statistischen Bundesamt, im Durchschnitt 54 Kilogramm Schweine-, 17 Kilogramm Geflügel- und 13 Kilogramm Rindfleisch pro Jahr. Derzeit werden um die 14 Millionen Rinder in Deutschland gehalten, davon leben ca. 8 Millionen in Massentierhaltung. Diese sind meist ganzjährig im Stall, eng an eng in jeder Lebenslage. Auch das Futter ist oftmals weniger artgerecht. Anstelle von Grünfutter, welches den Wiederkäuern weniger Probleme in ihrem Verdauungssystem bereiten würde, bekommen die Mastrinder einen hohen Anteil an Kraftfutter, um die Muskeln schneller wachsen zu lassen. Durch das immer stärker werdende Bewusstsein für ungerechte Tierhaltung entschließen sich mehr und mehr Menschen zum Vegetarismus umzusteigen. Wem dieser Schritt allerdings schwer fällt, beziehungsweise wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, der kann sich jedoch für bewusstes Essen entscheiden. Gerade das argentinische Rindfleisch eignet sich hierbei besonders gut.

Der Kilopreis ist zwar um einiges beachtlicher als der des abgepackten Steaks vom Discounter nebenan, das Erzeugnis stammt jedoch von einem glücklichen Rind aus der sonnigen und grünen Freiheit und nicht aus einem engen und verdrecktem Massentierstall aus Buxtehude.

Pampa Gras

Die Grassteppe in Argentinien ist ein reines Paradies für jedes Rindvieh. Ein unbeschreiblich weites und grünes Meer aus Pampagras erstreckt sich viele tausend Hektar weit, so dass man als Rind schnell einmal den Weg zur restlichen Herde vergessen kann. Das gemäßigte Wetter sorgt für immergrünes Weidegras und versorgt jedes Tier mit nahrhaften Ballaststoffen. Gepaart mit alltäglichem Auslauf wachsen die Muskeln langsam und gelenkschonend. Wichtig ist diese natürliche Ernährung auch für den leicht säuerlichen Geschmack des Fleisches.

In Argentinien werden bis zu 10.000 Rinder pro Tag auf dem größten Viehmarkt Lateinamerikas, dem ‚Mercado de Liniers‘ in Buenos Aires, umgeschlagen. Argentinien exportiert jährlich 28.000 Tonnen Rindfleisch nach Europa. Mehr als die Hälfte importiert Deutschland. Das Beste Steak ist eben für die Mehrheit der deutschen argentinisches Steak.

Das klassische argentinische Rindfleisch sollte allerdings nicht mit dem der ebenfalls in Argentinien gezüchteten Black Angus Kuh verwechselt werden. Dieses stammte ursprünglich vom Aberdeen Angus Rind ab und wurde 1870 in Ostschottland gezüchtet. Die Grassteppe der Pampa gleicht den grünen Feldern im britischen Norden und so begann man auch das Black Angus Rind nach Argentinien zu exportieren und dort zu züchten. Ein vermutlicher Hauptgrund lag dabei in der Fläche der Pampa, die um ein Vielfaches größer ist als die Zuchtfläche im Herkunftsland und somit für mehr Ertrag sorgt. Black Angus Fleisch erhält man jedoch nicht nur aus Argentinien, sondern auch aus Irland, Australien und den USA.

Hier und dort – Exkursion in die lokale Rindfleisch-Küche

Der Deutsche bestellt sein Steak gerne klassisch und ohne viel „Schnickschnack“. 200 Gramm feinstes Fleisch, medium gebraten, mit einem kleinen Kräuterbutter-Häubchen und einer Portion Pommes Frites als beliebte Beilage. Der Argentinier hingegen genießt sein Stück Fleisch bei einem nach Holzkohle duftendem Festmahl – dem Asado. Bei einem Asado handelt es sich um ein festlich deftiges Zusammenkommen von Freunden und Familien, bei dem hauptsächlich Fleisch gegrillt wird. Die historische Herkunft dieses kulturellen Grillspektakels ist bis heute nicht geklärt.

Trotz des rustikalen Images hat das Asado in Südamerika einen sehr hohen sozialen Stellenwert. Die Rollenverteilung bleibt dabei oft klassisch: der Mann schneidet das Fleisch und grillt, während die Frau Beilagen vorbereitet und die Gäste bewirtet. Da es sich hierbei nicht nur um eine einfache Mahlzeit handelt, kann die Dauer des glücklichen Beisammenseins gerne einmal mehr als 4 Stunden betragen. Es wird nicht nur gegessen, sondern man erzählt sich Geschichten, man lacht, man weint, es wird noch mehr gegessen und umso mehr getrunken. Am liebsten Rotwein. Besonders traditionell ist das asado con cuero (zu deutsch: Gegrilltes mit Haut). Hierbei werden große Fleischstücke mit Haut aufgespießt und gegrillt .

Asado con cuero - Gegrilltes mit Haut
'Asado con Cuero' - Gegrilltes mit Haut.

Wer es allerdings modern und weniger klassisch mag, dem bietet sich eine breite Palette an weiteren Zubereitungsarten. Dabei spielt nicht nur die Art des Rindes eine große Rolle, sondern auch das jeweilige Fleischstück. Besonders das weibliche Geschlecht liebt die kulinarische Vielschichtigkeit von Rindfleisch und greift gerne einmal zu Rezepten fern vom klassischen Steak.
Auch bereits bestehende Gerichte werden immer wieder mit argentinischem Rindfleisch verfeinert. So hat zum Beispiel ein neuer Hype Deutschland gepackt und buchstäblich an jeder Straßenecke sprießt ein kleiner „selfmade“ Burgerladen aus dem Boden.

Auch in diesem Bereich gilt die Devise: Qualität statt Quantität. Ein Burger muss nicht einfach nur weiches Weissbrot, welker Salat, vorgefertigte und tiefgekühlte Burgerpatties aus dem Discounter und Fertigsoße aus dem 10 Liter-Eimer sein. Er kann in seiner modernsten Version auch eine Geschmacksexplosion und kulinarische Komposition aus knackigem Salat, saftigem Rindfleisch vom Grill und einer Scheibe echtem Cheddar-Käse sein. Mehr und mehr „Burgerbrater“ schrecken daher auch nicht mehr davor zurück, teures argentinisches Rindfleisch zu importieren und zu qualitativ hochwertigem Burgerfleisch zu verarbeiten.

Welches Potential ein solcher Burger haben kann, kann man sich eindrucksvoll in der Sendung des WDR „Der Vorkoster – Fastfood als Gastrotrend“ ansehen. Sehr empfehlenswert!

Wer selbst einmal in den Genuss eines solchen Burgers gekommen ist, weiß dieses Geschmackserlebnis zu schätzen.

Das besten Steakrestaurants in Deutschland

Fragt man hundert Menschen nach dem besten Steakhouse Deutschlands, erhält man vermutlich mindestens genau so viele unterschiedliche Antworten. Wo es schmeckt, hängt eben noch immer vom eigenen Geschmack ab. Und der ist bekanntlich sehr verschieden. Im Folgenden daher eine kleine Auswahl interessanter Restaurants in Deutschland:

  • Grill Royal“ in Berlin. Modern und angesagt. Selbst Hollywood-Stars wie Scarlett Johansson sollen dort schon beim Fleischgenuss gesichtet worden sein.
  • (m)eatery“ in Hamburg. Ein schickes Ambiente, das dazu einlädt, dem Fleisch, welches in einer Dry Aging Box hängt, beim Reifen zuzusehen./li>
  • Brenner“ in München. Hier gibt es nicht nur ein sehr gutes Steak vom Buchenholzgrill, sondern auch italienische Klassiker und Seafood. Das Restaurant ist umgeben von schönen Arkaden und lädt so zum verweilen ein.

Argentinisches Rindfleisch Online bestellen

Wenn Sie diesen Artikel bis hier hin gelesen haben und nun einmal selbst in den Genuss von argentinischem Rindfleisch kommen möchten, bleibt eine Frage bis dato ungeklärt: Woher beziehe ich das Rindfleisch? Nun, Sie können natürlich in den nächsten Flieger steigen und Argentinien einen Urlaubsbesuch abstatten. Wenn dies keine Option ist, bliebe noch das Aufsuchen des lokalen Metzgers Ihres Vertrauens. Jedoch wird dieser nur in Ausnahmefällen spezielles, frisches argentinisches Rind auf Lager haben.

Da es sich hierbei um zugegeben höherpreisiges Rindfleisch handelt, welches obendrein ohnehin nur begrenzt haltbar ist, rechnet es sich für viele Metzger nicht solches Fleisch anzubieten, zumal die Klientel dafür überschaubar sein dürfte, sprich nicht jeder ist bereit ein Vielfaches für ein Stück zu Fleisch zu bezahlen.

Eine dritte Option wäre der Einkauf über das Internet. Web 2.0 macht heute so ziemlich alles möglich, auch den Einkauf von Lebensmitteln. In Deutschland bisweilen noch eine Nische, da wir in Deutschland ein Spezialfall sind was die Versorgung mit Lebensmitteln betrifft (Stichwort: flächendeckende Discounterpreise), sieht es bei unseren europäischen Nachbarn da schon ganz anders aus. Österreicher oder Schweizer kaufen 8 bzw. 25-Mal mehr Lebensmittel im Internet als wir Deutschen.

Die Zurückhaltung in Deutschland dürfte aber zum Großteil dem Umstand geschuldet sein, das man die Lebensmittel die man online bestellt, zum einen nicht greifen kann und zum anderen viele vorbehalte gegenüber der Qualität und Frische der Produkte besteht. Auch die Kühlung der Lebensmittel ist ein Knackpunkt, der essenziell wichtig ist.

Beschäftigt man sich aber einmal mit dem Thema etwas genauer, wird man relativ schnell feststellen, dass viele Anbieter von Lebensmitteln ihre Hausaufgaben bereits vorzüglich erledigt haben. Aus eigener Erfahrung können wir Ihnen versichern das die Lebensmittel zum einen ohne Beschädigungen, in bester frischer Qualität und bei Bedarf tiefgekühlt zu Ihnen nach Hause geliefert werden.
Die Kühlung, in unserem Fall für argentinisches Rindfleisch, ist dabei hervorragend. Das Rindfleisch wird in speziell hergestellten dickwandigen Styroporboxen geliefert. Im Inneren sorgen mehrere Eispads dafür, dass Fleisch bis zu 48 Stunden den Vorschriften entsprechend kühl zu halten.

Wenn Sie also den Genuss eines argentinischen Steaks erleben wollen, können wir Ihnen mit den von uns gemachten Erfahrungen den Online-Kauf des Rindfleischs bei Amazon oder Gourmondo nur empfehlen!

Inhalte teilen!

Comment (1)

  1. verfasst von Sabah on 09/11/2014

    nach diesem Artikel hat man lust sofort nach Argentinien zu reisen. wünderschön bildlich beschrieben und hunger bekommt man auch noch. lecker

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert