Milbenkäse

Ist eine Käsespezialität aus Sachsen-Anhalt und dem ostthüringischen Altenburger Land.
Es handelt sich um einen Frischkäse der Magerstufe, der zu Stangen oder handtellergroßen Kugeln geformt wird.
Bei der Reifung werden im Gegensatz zu Bakterien oder Schimmelpilzen, Käsemilben eingesetzt. Sie dringen in den Käse ein und tragen mit ihrem Speichel vermutlich zur Fermentation der Käserohmasse bei.
Dabei wird zur Ernährung der Milben Roggenmehl eingesetzt.
Im Verlauf des von außen nach innen ablaufenden Reifungsprozesses färbt sich das Äußere des Käses nach etwa vier Wochen gelb.
Nach drei Monaten geht es in ein rötliches Braun über, die nach einem Jahr schließlich in eine schwärzliche Färbung übergeht.
Der Geschmack erinnert an einen zwischen 1-12 Monate alten, kräftigen Harzer-Käse mit einem prickelnden, leicht bitteren Nachgeschmack.
Beim Verzehr leben die Milben noch und werden mitgegessen.
Allerdings gibt es auch Käse-Feinschmecker, die die Tierchen doch lieber abkratzen.